Kursprogramm
Zyklus: „Zeitgemässe psychoanalytische Praxis“ Subjekt im Wandel – Stichwort: postödipale Gesellschaft
Klinisches Seminar Samstag, 05.10.24 von 10:00- 18:00 Uhr
Mit der Tagung vom kommenden Oktober werden wir uns mit einem aktuellen neuen Schwerpunkt beschäftigen. Im Zentrum steht dabei die Frage, ob das, was im klassischen psychoanalytischen Verständnis als zentrales, strukturgebendes Moment unserer Gesellschaft gedient hatte, der Ödipuskomplex an Bedeutung verliert. Und ob andere z.B. subkulturelle oder idiosynkratische Funktionsweisen an Bedeutung gewinnen. Das Auftauchen identitärer Positionen im Zusammenhang mit Corona, das Auftauchen von Verschwörungstheorien und die Verweigerung und Bekämpfung staatlicher Vorgaben, Normen und Gesetz, aber auch die gesellschaftliche Bedeutung der Genderdebatte in den letzten Jahre, scheinen darauf hinzuweisen.
Dies könnte Ausdruck von Symptomen und Diskursen sein, welche eine bislang geltende gesellschaftliche Normativität verneint, überschreitet und durchquert, einer Normativiät, die als ödipal verstanden werden kann. Diesen Veränderungen wollen wir in den kommenden Tagungen nachgehen. In einer ersten Annäherung geht es in der Tagung im kommenden Oktober um die "Psychose des Alltags“ (Psychose ordinaire). Gemeint sind damit Phänomene, Symptome und Strukturen, die psychotische Qualität haben. In einem zweiten Vortrag wird es sodann um ein Überdenken des Spiegelstadiums gehen, als ein Frühstadium der Ich-Bildung, verknüpft mit Überlegungen zum Autismus.
Die Tagung umfasst wie immer neben den erwähnten Vorträgen zwei Fallbesprechungen sowie eine Schlussdiskussion.
Details zum Programm:
Roni Ankuendigung Freitagvortrag 04.10.2024.pdf
Roni Ankuendigung Tagung 05.10.2024.pdf
Literatur:
Es wird ein Arbeitsheft mit den Vorträgen der letzten Tagung geben.
Preise:
Preise für ausländische Teilnehmer:innen Euro 80.--
Schweizer- und PSZ-Teilnehmer:innen CHF 180.--
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Psychoanalytisch geprägte Psychotherapie der Psychose
Auf dem Hintergrund einer Tradition von über 100 Jahren stellen wir uns die Frage, was die Psychoanalyse heute, im Zeitalter der Vorherrschaft der biologischen Psychiatrie, zu bieten hat bei der Behandlung und Pflege von psychisch schwer gestörten und häufig störenden Menschen.
Wir orientieren uns an dem von Norman Elrod herausgegebenen Buch Psychotherapie der Schizophrenie. Rückblick auf eine 50-jährige Arbeit als Psychoanalytiker und Supervisor in psychiatrischen Institutionen.
Ausgehend vom Text «`Bedeutung nehmen’ und ‘Sinn geben’. Über die Ursprünge psychischer Krankheit. Theoretische Ansätze aus der Säuglingspsychiatrie Daniel Sterns zum Verständnis der Psychotherapie der Schizophrenie» (Kap. XX im Buch) folgen wir Elrod auf dem Weg zur Weiterentwicklung der psychoanalytischen Objektbeziehungstheorie.
Preise:
- 650 CHF für Externe
- 250 CHF für PSZ-Mitglieder
Kursanmeldung via Email an
Literatur:
- Elrod, N., Hrsg. (2002), Psychotherapie der Schizophrenie. Zürich: Althea Verlag, www.althea.ch.
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Erstbegegnung - Abklärung - Indikation
Nach einem Input zu Erstgespräch, Indikation und Diagnostik stellen bereits klinisch tätige Teilnehmende eigene Erstgespräche und Abklärungen vor. Diese Fälle werden im Kurs zusammen mit erfahrenen Kolleg:innen aus verschiedenen Tätigkeitsfeldern besprochen.
Es ist uns ein Anliegen, sowohl mit Psychoanalytiker:innen in eigener Praxis als auch mit Kolleg:innen, die mit psychiatrischen Patient:innen und institutioneller Arbeit vertraut sind, zu diskutieren.
Der Kurs richtet sich an interessierte, bereits klinisch arbeitende Personen und an Berufseinsteiger:innen mit noch wenig oder keiner Erfahrung. Diesen soll der Kurs einen praktischen Einblick in das psychoanalytische Denken und Arbeiten ermöglichen. Auch Studierende sind willkommen.
Preise:
- 650 CHF für Externe
- 250 CHF für PSZ-Mitglieder
- 125 CHF für Studierende
Kursanmeldung via Email an
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Von der psychoanalytischen Erkenntnishaltung zur Theorie der Technik
Wir beginnen mit der Diskussion folgender Frage: "Worauf lassen wir uns ein, wenn wir uns entschliessen, auf psychoanalytischem Weg Erkenntnisse zu gewinnen?"
Anschliessend werden wir mit Leo Stone einen "klassischen" Ansatz psychoanalytischer Technik studieren und in der Folge uns dem dialektischen Ansatz von Fritz Morgenthaler zuwenden.
Denkbar ist eine Fortsetzung der Auseinandersetzung in Form eines technischen Seminars im Sommersemester 2025.
Preise:
- 650 CHF für Externe
- 250 CHF für PSZ-Mitglieder
Kursanmeldung via Email an
Literatur:
- Stone, L. (1993 [1973]. Die psychoanalytische Situation. Entwicklung und Bedeutung. Frankfurt am Main: Fischer Taschenbuch Verlag.
- Morgenthaler F. (2017 [1978]. Technik. Zur Dialektik der psychoanalytischen Praxis. Giessen: Psychosozial-Verlag (2. Auflage Reprint).
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Körper, Beziehung und Subjekt - Psychoanalytische Forschung und Behandlung in der Frühen Kindheit
Psychoanalytische Konzepte zur frühen Kindheit haben die transdisziplinäre Säuglingsforschung und die Bindungstheorie massgeblich inspiriert und wurden auch ihrerseits durch die Säuglingsforschung sowohl korrigiert wie bestätigt.
So hat die Auseinandersetzung von psychoanalytischer Theorie und Klinik mit den Ergebnissen der neurobiologischen Forschung ein vertieftes Verständnis für den präverbalen Emotionsaustausch und damit unter anderem für die Entstehung und Weitergabe früher Traumata bewirkt und den intersubjektiven Prozessen im Entwicklungsverlauf und der Behandlungstechnik sowohl klinisch wie konzeptuell grosse Aufmerksamkeit zukommen lassen.
Im Kurs werden neuere Texte zur psychoanalytischen Forschung und Klinik diskutiert, die sich mit dem Zusammenspiel von biologisch determinierten Entwicklungsprozessen, frühem Beziehungsaustausch und der Selbstentwicklung in der frühen Kindheit befassen. Neben der Basisliteratur werden weitere vertiefende Texte je nach Interesse der Teilnehmerinnen beigezogen werden.
Preise:
- 650 CHF für Externe
- 250 CHF für PSZ-Mitglieder
Kursanmeldung via Email an
Literatur:
- Mögel, M. „Wer bin ich und zu wem gehöre ich? Entwicklungsprozesse von Zugehörigkeit und Identität bei Pflegekindern im Vorschulalter.“ In: Babys und Kleinkinder. Praxis und Forschung im Dialog, 245–73. in: Jahrbuch der Kinder-und Jugendlichen-Psychoanalyse.
Frankfurt: Brandes & Apsel, 2013. - Pedrina. F. „Babys und Kleinkinder in Not. Psychopathologie und Behandlung“. Frankfurt a.
M.: Brandes & Apsel, 2019. Kapitel Kommunikative Musikalität. Grundlagen der averbalen
kommunikation in der frühen Kindheit, S. 17-34 - Schechter, D. „Überlegungen zur traumatisch verzerrten Intersubjektivität“. In Abklärung -
Diagnose - Fallbeschreibung. Forschung und Behandlungsplan, S. 48–71. Jahrbuch der Kinder- und Jugendlichen-Psychoanalyse. Frankfurt a. M.: Brandes & Apsel, 2017. - Schore, A. N. „Das menschliche Unbewusste: Die Entwicklung des rechten Gehirns und seine Bedeutung für das frühe Gefühlsleben“. In: Emotionale Entwicklung in Psychoanalyse, Bindungstheorie und Neurowissenschaften, Hrsg. V. Green, 35–68. Frankfurt a. M, 2005.
- Tronick, E. „Stimmungen des Kindes und die Chronizität depressiver Symptome: Der einzigartige schöpferische Prozess des Zusammenseins führt zu Wohlbefinden oder in die Krankheit, in: Zeitschrift für Psychosomatische Medizin & Psychotherapie, Nr. 49 (2003): 408–24.
- Von Klitzing, K. „Frühe Entwicklung im Längsschnitt: Von der Beziehungswelt der Eltern zur Vorstellungswelt des Kindes“. Psyche. Z - Psychanal 56 (2002): 863–87.
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Die Aktualität der Triebtheorie
Im Seminar kann unter anderem vertieft darauf eingegangen werden, wie das kindliche und adoleszente Drängen der Triebe sich mit den unbewussten Motiven der Eltern verschränken und wie damit umgegangen werden kann. Ausserdem besteht die Möglichkeit anhand von Fallarbeit die Themen weiter zu vertiefen.
Kosten Klinisches Seminar:
CHF 100.-
CHF 60.- für Teilenehmende PSZ
Freitags-Vortrag 01.11.24 / 20:30 Uhr
Arne Burchartz wird sich in seinem Vortrag mit der Frage auseinandersetzen, ob die Trieblehre in den Verruf eines überholten Reliktes der Psychoanalyse geraten ist und ob dieser « Grenzbegriff zwischen Seelischem und Somatischem» (Freud) noch brauchbar ist.
Er erweitert das Thema mit der Überlegung, was man psychisch erkrankten Menschen vorenthält, wenn man ihre Leidensgeschichte und Konflikte nicht auch mit den unbewussten Motiven, die dem Triebleben entstammen, in Verbindung bringt. Er zeigt im weiteren die Bedeutung und Aktualität triebtheoretischen Denkens für seine psychotherapeutische Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen auf.
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Psychogenese im ersten Lebensjahr aus der Perspektive der kleinianischen Psychoanalyse
Das gleichnamige Grundlagenwerk von Erika Krejci (2016, 2.Auflage) vermittelt einen guten Überblick über die kleinianische Entwicklungstheorie. Gestützt auf Freud, Klein, Bion und Piaget werden unreife Funktionsweisen und kleinianische Grundbegriffe (z.B. unbewusste Phantasie, Teilobjekte, projektive Identifizierung, paranoid-schizoide und depressive Position, Frühstadien des Ödipuskomplexes) anhand eines heranwachsenden „hypothetischen Säuglings“ verdichtet.
„Solche Modelle sind im Verständnis schwerer pathologischer Prozesse von hoher Plausibilität und therapeutischer Effektivität“ (Kohrs & Boll-Klatt, 2019).
Heute wird davon ausgegangen, dass frühgestörte Patient:innen immer wieder unreife Abwehrmechanismen einsetzen, um unerträgliche und existenziell bedrohliche seelische Zustände in einem erträglichen Gleichgewicht zu halten. Das Gewahr werden dieser Funktionsweisen kann uns dabei unterstützen, in der alltäglichen klinischen Arbeit Zugang zu unseren Patient:innen zu finden.
Im Kurs widmen wir uns Beiträgen aus dem genannten Grundlagenwerk und aus dem Wörterbuch der kleinianischen Psychoanalyse sowie Fragen der Behandlungstechnik und konzeptuellen Weiterentwicklungen zu Theorie und Praxis durch Mitarbeiter:innen und Nachfolger:innen Melanie Kleins.
Preise:
- 650 CHF für Externe
- 250 CHF für PSZ-Mitglieder
Kursanmeldung via Email an
Literatur:
- Krejci, E. (2016). Psychogenese im ersten Lebensjahr. Tübingen: Brandes & Apsel Verlag.
- Hinshelwood, R. D. (2011). The New Dictionary of Kleinian Thought. London & New York: Routledge.
- Klein, M. (Editor Steiner J.) (2019). Vorlesungen zur Behandlungstechnik. Giessen: Psychosozial-Verlag.
- Bott Spillius, E. (2020). Melanie Klein heute. Entwicklungen in Theorie und Praxis.
Band 1: Beiträge zur Theorie. Stuttgart: Klett Cotta. - Bott Spillius, E. (2019): Melanie Klein heute. Entwicklungen in Theorie und Praxis.
Band 2: Anwendungen. Stuttgart: Klett Cotta.
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Die «Kunst des Wilderns» von Michel de Certeau
Der Kurs widmet sich in gemeinsamer Gestaltung und mit Gastvorträgen der Erforschung von Michel de Certeau (1925-1986) und seinem Denken der «Kunst des Wilderns» als interdisziplinäre psychoanalytische, historische sowie theologische Theorie und Methode.
Certeau bezieht sich ebenso auf die Psychoanalytiker Freud, Lacan und den Historiker Foucault, wie auf die Jesuiten sowie Mystiker Surin und Favre aus dem 16. bis 17. Jahrhundert. Als Denker der Moderne, mit Untersuchungen der Neuzeit, analysiert Certeau grundlegende Merkmale und Differenzen verschiedener Zeiträume und bietet mit seiner Haltung und Zugangsweise Einsichten in Prozesse des gesellschaftlichen Wandels, die sonst schwer oder kaum sichtbar sind.
Dabei wirkte Certeau in den intellektuellen Zirkeln von Paris nach den 68er, als Befreiungstheologe in Südamerika und als Hochschullehrer in den USA der 80er. Zentrale Themen seiner Arbeit sind Andersheit, Zeit, Körper, Subjektivität, Macht, Freiheit, Sprache und Raumtaktiken.
Ziel des Kurses ist es sich gemeinsam mit Certeaus Denken vertraut und damit eine komplexe sowie faszinierende aktuelle Reflexion über das Sagbare und Unsagbare mit seinen Mechanismen zu machen.
Preise:
- 650 CHF für Externe
- 250 CHF für PSZ-Mitglieder
Kursanmeldung via Email an
Literatur:
- De Certeau Michel (1975). L’Ecriture de l’Histoire. Paris. Deutsche Ausgabe: (1991). Das Schreiben der Geschichte. Frankfurt am Main: Campus Verlag.
- De Certeau Michel (1987). Histoire et Psychoanalyse entre Science et Fiction. Paris. Deutsche Ausgabe: (2002). Theoretische Fiktionen. Geschichte und Psychoanalyse. Wien: Turia + Kant.
- Freud, Eine Teufelsneurose im siebzehnten Jahrhundert (1923), Band VII
- Freud, Der Mann Moses und die monotheistische Religion (1939), Band IX Studienausgabe Fischer Verlag, Frankfurt am Main.
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Diagnostische und therapeutische Arbeit mit der OPD-KJ-2 mit externer Dozentin Prof.em.Dr.phil. Inge Seiffge-Krenke
Freitag 22.11.2024 14:00 - 19:00 Uhr
Samstag 23.11.2024 09:00 - 15:00 Uhr
Die Operationalisierte Psychodynamische Diagnostik (OPD-KJ-2) liegt seit 2013 in überarbeiteter Fassung vor. Der Kurs soll zeigen, welche typischen intrapsychischen und entwicklungshemmenden Konflikte bei Kindern und Jugendlichen diagnostiziert und behandelt werden können. Dabei ist die Analyse von Strukturdefiziten eine wichtige diagnostische Aufgabe, die auch bei der therapeutischen Umsetzung von großer Bedeutung ist.
Nebst der Konflikt- und Strukturachse wird im Kurs auch die Achse Behandlungsvoraussetzungen behandelt, um die Indikation für die Psychotherapie zu bearbeiten. Die Vorgehensweisen bei Langzeitfällen, die Elternarbeit und die Anwendung der OPD-KJ-2 bei der Kinder- und Jugendpsychiatrischen Praxis verdeutlichen die Relevanz der Achsen für den Therapiealltag. Fallvignetten von Erstgesprächen sowie laufenden Behandlungen sind erwünscht, um im Kurs möglichst praxisnah arbeiten zu können.
Teilnehmende können sich dabei am Interviewleitfaden (im Buch S. 367ff.) orientieren. Zur Kursvorbereitung wird die Lektüre des OPD-KJ-2-Manuals empfohlen („OPD-KJ-2 - Operationalisierte Psychodynamische Diagnostik im Kindes- und Jugendalter: Grundlagen und Manual“, Hogrefe).
Abweichendes Anmeldeprocedere: Anmeldungen werden gemäss Reihenfolge berücksichtigt und nebst der regulären Anmeldung ist eine schriftliche Anmeldung bei Jürgen Grieser (
Zur Referentin: Inge Seiffge-Krenke, Prof. Dr., ist emeritierte Leiterin der Abteilung für Entwicklungs- und Pädagogische Psychologie an der Universität Mainz. Sie ist Psychoanalytikerin (DPV/IPV/DGIP), in der Ausbildung von Kinder- und Jugendlichentherapeuten sowie Erwachsenentherapeuten aktiv und Sprecherin der Arbeitsgruppe der Konfliktachse der OPD-KJ. Gegenwärtig lehrt sie an der Internationalen Psychoanalytischen Universität IPU in Berlin und der Catolica Pontificat Universitas Lima, Peru. Sie ist Autorin von vielen Büchern und Fachartikeln.
Im Wintersemester 25/26 ist ein Aufbaukurs zur Arbeit mit dem OPD-KJ-2 mit Inge Seiffge-Krenke geplant.
Kurskosten: 580.- extern, 400.- intern
Literatur:
- Arbeitsgruppe OPD-KJ (Hrsg). Die operationalisierte psychodynamische Diagnostik (OPD-KJ-2). Göttingen: Hogrefe. 3., unveränd. Aufl. 2020
- Seiffge-Krenke, et al. (2014): Die Konfliktachse der OPD-KJ-2: Ein Fallbuch für die klinische Arbeit. Göttingen: Vandenhoeck & Rupprecht
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Abklärung der Indikation für Psychotherapie mit Kindern und Jugendlichen
Die psychotherapeutische Behandlung eines Kindes oder Jugendlichen braucht eine sorgfältige Vorbereitung, damit ein sicherer Ort aufgebaut werden kann, der die Bearbeitung von innerseelischen und aktuellen interpersonellen Konflikten mit den verschiedenen Bezugspersonen des Kindes ermöglicht. Zu dieser Vorarbeit gehört eine Klärung, welche Bezugspersonen aus welchem Bezugspersonensystem den Auftrag zur Psychotherapie erteilen, beeinflussen oder sabotieren möchten.
Misslingende Arbeit mit den Eltern und anderen Bezugspersonen stellt eine der Hauptursachen für das Scheitern von Kindertherapien dar. Daher lohnt es sich, der explorativen oder diagnostischen Phase vor der Indikationsstellung für eine Einzeltherapie des Kindes besondere Aufmerksamkeit zu schenken.
Wird der therapievorbereitenden Arbeit mit den Bezugspersonen so viel Zeit und Raum gegeben, bis eine sichere Basis für ein analytisches Arbeitsbündnis entstanden ist, so sind damit oft schon Veränderungsprozesse in Gang gekommen, die eine nun einsetzende Therapie des Kindes oder Jugendlichen erleichtern oder diese sogar erübrigen können.
Literatur:
- Grieser, J. (2018). Elternarbeit in der Psychotherapie von Kindern und Jugendlichen. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht.
- Garstick, E. ( 2019). Väter in der psychodynamischen Psychotherapie mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Stuttgart: Kohlhammer Verlag.
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Input: DA IST MEHR, ALS DU DENKST
Für Studierende
Jeweils mittwochabends im Oktober erkunden wir gemeinsam, wie wir Einblicke in das Rätsel der menschlichen Psyche gewinnen können. Wir widmen uns Themen, die uns bewegen, verwirren und faszinieren. Kurz gesagt: Wir tauchen ein in das, was uns dazu bewogen hat, Psychologie zu studieren.
Da der Kurs bereits ausgebucht ist, führen wir hier eine Warteliste.