Der Krieg und seine psychosozialen Funktionen
Frankfurt am Main
Fischer
1993
ISBN: 3596111161
Seiten: 227
Autor/-Innen
Mentzos
Stavros
Frankfurt am Main
Fischer
1993
ISBN: 3596111161
Seiten: 227
Mentzos
Stavros
Warum Menschen Krieg führen Kriegswirren finden nicht nur in der Außenwelt statt. Mentzos zeigt die psychischen Wirren, die Kriege möglich machen. Kriege sind Ausdruck von machtpolitischen, ideologischen und ökonomischen Interessenkonflikten. Dahinter lagern jedoch bestimmte Funktionen, die einer scharfsichtigen Analyse bedürfen. Der Psychoanalytiker Stavros Mentzos entwickelt die These, dass in kriegerischen Auseinandersetzungen narzisstische Bedürfnisse und Defizite kompensiert werden. Innere Konflikte, Identitätskrisen, Depressionen, Sinnlosigkeitsgefühle werden dabei nach außen verlagert. Entgegen der Auffassung eines Großteils von Psychoanalytikern ist für Mentzos deshalb nicht der menschliche Aggressionstrieb das zentrale Movens von Krieg, wenn er auch unterstützend für die kriegerische Handlung gebraucht wird. Richtet man den Blick auf die psychosoziale Dimension von Kriegen, so liegt genau hier auch eine Hoffnung auf eine Bewusstseinsveränderung, die zur Kriegsprävention beitragen kann, die vielleicht auch irgendwann einmal die anachronistische Institution Krieg überwinden hilft.
1.3.2/14
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